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Ein Gedicht geht um die Welt. Zwei.

Wir haben soeben mit Esperanto bei unserer Gedicht-Initiative die Hunderter-Grenze an Übersetzungen überschritten: In nur 6 Tagen seit Veröffentlichung der Urfassung auf Deutsch und Slowenisch.

[Einschub am 24.3.: Der Stand heute ist bei 219 Interpretationen. Weitere sind im Werden.]

Von einigen wenigen Sprachen gibt es zwei, vom Dänischen sogar drei Varianten. Auch sind einige schöne Mundartübersetzungen dabei. 

Der Aufschrei wurde zum weltumspannenden Protest von Dichterinnen und Dichtern, von Übersetzerinnen und Übersetzern, von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, von Sprachverliebten und von einer Künstlerin, die eine eigene Interpretation ohne Worte vorlegte. 

Wie neu und voller Hoffnung ist das und es bestärkt: Am Anfang ist das Wort und das Wort lebt, trägt und überlebt alle Versuche, es zum Verstummen zu bringen. 

Es wurde sogar der Wunsch geäußert, dazu eine Melodie zu komponieren, um der Initiative eine noch größere Öffentlichkeit zu ermöglichen.

Die Initiative wird fortgeführt. Stellvertretend für alle gilt dabei ein besondere Dank an Henk Scholte aus Groningen, NL und an Milenka Retschke aus Bautzen, die mit ihrer Kenntnis und ihrem Freundeskreis dieser Friedensinitiative so rasch eine Weite gaben. 

Wir werden auch weiterhin das Hoffen wagen und für Würde, Achtung, Sprachen, Frieden und Menschenrechte das Wort – in allen Sprachen – erheben.

Denn Sprache ist das Rückgrat der Menschen und ihr Erhalt, aber auch das Wiedererlernen zwangsweiser verbotener, verdrängter und gewaltsam ausgerotteter Sprachen, zwang, in der Vergangenheit, viele der Überlebenden dieser Kulturen, zur Assimilation. Ziel der Sprachenvernichtung war es immer, den Willen der Menschen zu brechen und sie durch Sprachlosigkeit zu gefügigen und leichter beherrschbaren Menschen zu machen. 

Dieses unwürdige Verhalten vielen Sprachen und, den sie sprechenden Menschen gegenüber, war auch Teil der immer wieder sich entwickelnden Aggressionen und Kriege. 

Unsere Gedicht-Initiative, entstanden aus einem Aufschrei, hat jedoch in ihrer Vielstimmigkeit der Übersetzungen die Kraft des Wortes sichtbar gemacht und gezeigt, dass Sprache die Zukunft in Frieden bedeutet.

Denn, die Sprache hat in jeder einzelnen Kultur das gesammte Wissen gespeichert, dass die Menscheit zum friedlichen Miteinanderleben braucht: Angefangen von der Heilkunst des Menschen, der Ernährung und der Kunst des Überlebens, der Heilung der Natur und der Bewältigung der Klimakrise, des friedlichen Umgangs untereinander und der Verständigung.

Die Welt kann nur erlesen werden, im Original und in Übersetzung: Buch um Buch, nicht Krieg um Krieg!

Anhang:

Die Sammlung der beiden Originale und der Übersetzungen von „Hier und Dort“, „Tu in Tam“.

Bitte im Blog den Beitrag „Ein Gedicht geht um die Welt“ vom 26.2. aufrufen oder diesen Link anklicken:

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10221750856384234&id=1340774806

Bei Rückfragen:

Lojze Wieser

wieser.lojze@gmail.com

Mobil: +43 664 1802964

Salzburger Nachrichten, 12.3.2022

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